Neue Zahlen zeigen, dass die Kosten in der Pflege weiter ungebrochen steigen. Für einen Platz in einer stationären Einrichtung müssen Pflegebedürftige im ersten Jahr im bundesweiten Schnitt 3108 Euro pro Monat aufbringen, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab.
Damit ist zum ersten Mal die Marke von 3.000 Euro durchbrochen; im Juli 2024 war die Summe noch 237 Euro niedriger. Der Eigenanteil nur für die reine Pflege stieg im bundesweiten Schnitt auf jetzt 1.862 Euro im Monat – 184 Euro mehr als Mitte vergangenen Jahres. Ein großer Anteil davon geht auf die Lohnsteigerungen der dringend benötigten Pflegekräfte zurück.
Aber auch Unterhalt und Verpflegung kosten mehr, nämlich durchschnittlich jetzt 1.018 Euro im Monat und damit plus 63 Euro im Vergleich zu Juli 2024.
Eigenanteile übersteigen Rentenhöhe
Angesichts durchschnittlicher Rentenhöhen von deutlich unter 2.000 Euro ist klar, dass diese Beträge für die meisten Pflegebedürftigen kaum zu stemmen sind. Der SoVD fordert daher eine Deckelung der Eigenanteile, um Pflegebedürftige nicht zu überlasten.
„Pflegebedürftigkeit darf die Menschen nicht zum Sozialfall werden lassen“, mahnt die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier.
SoVD: Vollversicherung muss alle Pflegekosten abdecken
Anders als die Krankenversicherung übernimmt die Pflegeversicherung nicht die vollen Kosten; viele fürchten deshalb im Alter kein Geld für die Pflege zu haben. „Wir fordern daher schon seit Jahren, dass die Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung weiterentwickelt werden muss.“
Die Politik hat eine Pflegereform in Aussicht gestellt und eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Wie die Kosten für Pflegebedürftige konkret gesenkt werden sollen, ist allerdings noch unklar. In einer Pressemitteilung gemeinsam mit anderen Organisationen hat sich der SoVD Anfang Juli dafür stark gemacht, auch die Betroffenenverbände in die Beratungen miteinzubeziehen.