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SoVD kritisiert Preiserhöhungen für Familien bei der Bahn

Sitzplatzreservierungen für Kinder werden ab nächster Woche kostenpflichtig. Der SoVD mahnt, Reisen für Menschen mit wenig Einkommen erschwinglich zu halten.

Zwei junge Kinder spielen in einem Zug am Tisch Karten.
Die Bahn gilt als familienfreundliches Verkehrsmittel und Alternative zum Auto. Nun wird sie allerdings gerade für Eltern, die mit Kindern verreisen, teurer. Foto: lunaundmo / Adobe Stock

Die Deutsche Bahn hat kurzfristig angekündigt, die beliebte kostenfreie Sitzplatzreservierung für Kinder zum 15. Juni abzuschaffen. Die Familienreservierung ermöglichte es bisher, dass Kinder in Begleitung ihrer Eltern kostenlose Sitzplätze erhalten können. 

Durch die Änderung müssen Eltern von nun an für ihre Kinder kostenpflichtig Sitzplätze reservieren. Gleichzeitig erhöhte die Bahn die Plätze für eine Reservierung in der zweiten Klasse von 5,20 Euro auf 5,50 Euro. In der ersten Klasse werden 6,90 statt bisher 6,50 Euro fällig. 

SoVD: Höhere Preise erschweren Entscheidung für die Bahn

Eine Familie mit zwei Kindern muss für feste Sitzplätze nun also 22 Euro bezahlen. Vor der Änderung waren es lediglich 10,40 Euro. Bei einer Reise mit Hin- und Rückfahrt beträgt der neue Preis sogar 44 Euro – zusätzlich zum oft nicht günstigen Ticket. Immerhin können Kinder bis 14 Jahre in Begleitung ihrer Eltern weiterhin kostenlos Bahn fahren. 

Der SoVD hatte die Pläne der Bahn unmittelbar nach Bekanntgabe kritisiert. In einem viel verbreiteten Statement betonte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: „Jede zusätzliche Belastung trifft besonders Haushalte mit kleinen Einkommen und erschwert die Entscheidung für eine klimafreundliche Anreise mit der Bahn.“

Bahn lenkt nicht ein

Auch andere Verbände und Vertreter*innen der Regierungsparteien sowie von Grünen und Linke schlossen sich der Kritik an. Die Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Stefanie Hubig (SPD), sagte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: “Die Bahnfahrt zu den Großeltern oder in den Urlaub darf nicht an zu hohen Kosten scheitern” und griff damit das Argument des SoVD auf.

Die Bahn gab jedoch an, die Pläne weiterhin umzusetzen, um ihre Einnahmesituation zu verbessern. Die Bahn als umweltfreundliche Alternative wird kurz vor den Sommerferien also für Familienreisen teurer werden.