Direkt zu den Inhalten springen

Schluss mit Verharmlosung geschlechtsspezifischer und sexualisierter Kriegsgewalt!

SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König: „Wir erleben in Europa gerade eine riesengroße Solidarität. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es leider auch Personen und Gruppen gibt, die versuchen, die Notlage der geflüchteten Frauen auszunutzen.“

Berlin. Der russische Angriff auf die Ukraine hat Millionen Menschen dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Familien wurden getrennt und insbesondere Frauen und Kinder befinden sich seit Wochen auf der Flucht. Umso mehr begrüßt die Bundesfrauensprecherin des Sozialverband Deutschland (SoVD), Jutta König, die Aussage von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, dass eine feministische Sichtweise zu einer Sicherheitspolitik des 21. Jahrhunderts gehöre.

„Der Ukraine-Krieg bringt für alle Betroffenen Not, Leid und Elend mit sich. Für Frauen bedeutet Krieg zudem immer eine besondere Bedrohung durch geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt. Vergewaltigungen werden im Krieg als Waffe eingesetzt. Dennoch wird sexualisierte Kriegsgewalt noch immer oftmals verharmlost oder verschwiegen. Es wird Zeit, dass wir das endlich ändern!“, fordert König.

Vergewaltigung im Krieg ist explizit als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit benannt. Aus Sicht des SoVD ein Beweis dafür, dass diese grausamen Taten eine strukturelle Ebene haben, die leider immer wieder in bewaffneten Konflikten zu beobachten sind. Umso wichtiger ist es, dass den betroffenen Frauen in Deutschland schnell und unkompliziert geholfen wird. „Wir brauchen kostenlose und flächendeckende psychologische Beratungsmöglichkeiten. Mindestens genauso wichtig ist aber auch, dass überall dort, wo Betroffene beraten und unterstützt werden, mehrsprachiges und gut geschultes Fachpersonal zum Einsatz kommt.“, fordert König.

Auf eine Tatsache weist die SoVD-Bundesfrauensprecherin besonders deutlich hin: „Wir erleben in Europa gerade eine riesengroße Solidarität. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es leider auch Personen und Gruppen gibt, die versuchen, die Notlage der Geflüchteten auszunutzen. Um das zu verhindern, müssen wir die Gefahr des Menschenhandels beim Namen nennen. Es ist notwendig, dass wir darüber aufklären und für die Thematik sensibilisieren.“

Betroffene Frauen können sich rund um die Uhr an das kostenlose Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen wenden. Die Nummer lautet 08000 116 116. Alle Infos zu diesem Angebot des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt es unter www.hilfetelefon.de

V.iS.d.P.: Christian Draheim